Neue Kehrichtverbrennungsanlage bewährt sich

Urner Wochenblatt / Markus Arnold

Tiefere Transport- und Verbrennungskosten für Zentrale Organisation für Abfallbewirtschaftung in Uri

Die ZAKU hat Grund zum Feiern. 2016 wird die Organisation 50-jährig. An der GV vom 2. November wurde aber auch Rückschau gehalten.

«Wir waren sehr gefordert, vor allem das Personal», sagte Bauchef Hanspeter Bonetti an der Generalversammlung in seinem mündlichen Bericht über die Bautätigkeiten der Zentralen Organisation für Abfallbewirtschaftung in Uri (ZAKU). So habe man beim Auslaufbauwerk aufgrund einer statischen Fehlkalkulation einen Schaden gehabt. Die daraus resultierenden Kosten seien versicherungsmässig jedoch abgedeckt. Der Schaden habe aber auch bei der Deponie zu einem Unterbruch der Arbeiten bei der Randabdichtung und bei der Dammerhöhung Süd geführt. Mittlerweile seien dort die Arbeiten wieder aufgenommen worden, und sie sollen bis im Frühling abgeschlossen werden. Weiter musste ein Felsturm oberhalb des Steinbruchs Gasperini gesichert werden.

Aufbereitungsanlage etwas teurer
Abgeschlossen sind die Arbeiten bei der Kehrichtumladestation. An der ZAKU-GV vom 4. November 2013 war hierfür ein Kredit von 750 000 Franken beschlossen worden. Wie Hanspeter Bonetti ausführte, beliefen sich die Kosten im Rahmen des Budgets. Ebenfalls im November 2013 war ein Kredit von 3,43 Millionen Franken für eine neue Aufbereitungsanlage gesprochen worden. Die neue Anlage sei viel komplexer als die vorherige. Die Anschaffung sei aufgrund der Vorgaben des Bundes jedoch notwendig gewesen. Sämtliche Arbeiten an der Anlage seien abgeschlossen, verschiedene Optimierungen würden aber laufend vorgenommen. Die Kosten seien mit 3,62 Millionen Franken etwas höher als vorgesehen. An der Generalversammlung vom 2. November in Flüelen wurde der mündliche Bericht über die Bautätigkeiten und die Kosten zur Kenntnis genommen. Auch der Bericht über den Betrieb der Renergia Zentralschweiz AG wurde zur Kenntnis genommen. Die neue Kehrichtverbrennungsanlage in Perlen war Anfang Jahr in Betrieb genommen worden. Am 26. Juni war offizielle Einweihung. Die ZAKU ist bei diesem 320-Millionen-Bau mit 3,8 Prozent am Aktienkapital beteiligt. Edi Schilter, Geschäftsführer der ZAKU, sagte, dass der Probebetrieb nun grösstenteils abgeschlossen sei und die Gewährleistungsphase laufe. Die bisherigen Emissionsmessungen hätten sehr gute Resultate ausgewiesen. Die Anlage sei auf 200 000 Jahrestonnen Abfall ausgelegt. 140 000 Tonnen würden die Verbände anliefern, der Rest werde auf dem Abfallmarkt akquiriert. «Die Kehrichtanlieferungen der Verbände liegen über den Erwartungen», so Edi Schilter. Auch die budgetierten Mengen an Marktkehricht würden erreicht. Hingegen seien die Strom- und Dampfverkäufe unter den Erwartungen. Aus diesem Grund werde auch das Thema «Fernwärmeleitung ins Gebiet Ibach/Luzern» erneut einer Prüfung unterzogen.

Weniger Gewinn budgetiert
Einstimmig wurde an der Generalversammlung der ZAKU das Budget 2016 verabschiedet. Dieses sieht einen Gewinn von 37 500 Franken vor (UW vom 7. Oktober). Das Budget für das laufende Jahr rechnete mit einem Plus von 284 800 Franken. Der Voranschlag im Bereich Zentrale Dienste geht von einem Aufwandüberschuss von 337 000 Franken (Vorjahr: 264 000 Franken) aus. Die höheren Ausgaben werden hauptsächlich durch das bevorstehende 50-Jahr-Jubiläum der ZAKU verursacht. Bei der Abfallbewirtschaftung wird ein Defizit von 317 000 Franken budgetiert, (2015: 389 000 Franken). Das kleinere Defizit wird vor allem durch die geringeren Transportkosten zur Kehrichtverbrennungsanlage Renergia in Perlen sowie durch tiefere Verbrennungskosten begründet. Das Ergebnis bei der Deponie liegt rund 250 000 Franken tiefer als beim Budget 2015. Gerechnet wird mit einem Ertrag von 692 000 Franken.

Verwaltungsrat bestätigt
Die Wahlen in den ZAKU-Verwaltungsrat für die Amtsdauer 2016 bis 2019 sorgten für keine Diskussionen. Einstimmig wurde Beat Walker, Flüelen, als Verwaltungsratspräsident bestätigt. Die übrigen Mitglieder, Vizepräsident Paul Dubacher, Seedorf, Bauchef Hanspeter Bonetti, Ennetbürgen, Donat Keusch, Altdorf, Margrit Furrer, Schattdorf, und Karl Schmid, Attinghausen, wurden in globo und einstimmig gewählt. Nach 16 Jahren wurde Stefan Trüb, Schattdorf, aus dem Verwaltungsrat verabschiedet. Stefan Trüb habe die Umwandlung des Zweckverbandes in die ZAKU wesentlich mitgestaltet, würdigte ihn der ZAKU-Präsident.

100 000 Franken fürs 50-Jahr-Jubiläum 
Am 10. Juni 1966 war der Zweckverband Kehrichtverwertung im Kanton Uri gegründet worden. Mittlerweile nennt sich der Betrieb, der im Besitz der Gemeinden ist, Zentrale Organisation für Abfallbewirtschaftung im Kanton Uri. Genau 50 Jahre nach der Gründung werden am 10. Juni 2016 die Jubiläums-GV sowie ein Fest für geladene Gäste durchgeführt. Einen Tag später sind die Urnerinnen und Urner am Tag der offenen Tür eingeladen, die ZAKU näher kennenzulernen. Dabei werden die Anlagen in Eielen vorgestellt, und in einer Ausstellung können die Gäste auf die vergangenen 50 Jahre Abfallentsorgung in Uri zurückblicken. Schliesslich soll in einer kleinen Festschrift die Geschichte der Abfallverwertung in Uri festgehalten werden. «So können unsere Nachkommen dereinst erfahren, wie die Abfallbewirtschaftung in früheren Jahren funktioniert hat. Für die Jubiläumsaktivitäten sind im ZAKU-Budget insgesamt 100 000 Franken vorgesehen. (ma)