Kehrichtverbrennung in Perlen zahlt sich aus

Neue Urner Zeitung / Markus Zwyssig

Kehrichtverbrennung in Perlen zahlt sich aus

Die Delegierten sagten einstimmig Ja zum ZAKU-Budget 2016. Die Organisation ist dank Investitionen für die Zukunft gerüstet. 

Die neue Zusammenarbeit mit der Renergia Zentralschweiz in Perlen ist gut angelaufen. Offiziell eingeweiht wurde die Anlage am 26. Juni. Der Probebetrieb sei grösstenteils abgeschlossen, sagte Betriebsleiter Edi Schilter gestern an der GV der Zentralen Organisation für Abfallbewirtschaftung im Kanton Uri (ZAKU). «Die Emissionsmessungen sind sehr gut ausgefallen», so Schilter. Die Kosten für das 320-Millionen-Franken-Projekt werden sich im Rahmen des Voranschlags bewegen. Wie Schilter ausführte, liegen die Kehrichtanlieferungen der Verbände über den Erwartungen. Die Strom- und Dampfverkäufe hingegen sind unter den Erwartungen. Nun prüft man erneut eine Fernwärmeleitung nach Ibach.

Kredite überschritten
In der Eielen in Attinghausen ist die ZAKU für die Zukunft gerüstet. Bauchef Hanspeter Bonetti informierte über die Kehrichtumladestation. Der Kredit von 750 000 Franken wurde um 4600 Franken überschritten. Gemäss Bonetti haben sich die Einrichtungen bewährt. Für Aufbereitungsanlage und Betriebslogistik lag ein Kredit von 3,43 Millionen Franken vor. Dieser wurde um 194 400 Franken überschritten. Die wöchentliche Leistung liegt im Schnitt bei rund 700 Tonnen. «Verschiedene Optimierungen werden laufend vorgenommen», so Bonetti. Bei der Deponie mussten Arbeiten zur Felssicherung vorgenommen und die Felswand gereinigt werden. Die Deponie musste vor Windeinfall geschützt werden. Die verschiedenen mündlichen Berichte wurden von den Delegierten zur Kenntnis genommen.

Kleinerer Gewinn budgetiert
Die ZAKU rechnet im Budget 2016 mit einem Gewinn von lediglich 37 500 Franken. Im laufenden Jahr ist noch ein Plus von 284 800 Franken vorgesehen. Trotzdem hiessen die ZAKU-Delegierten das Budget an der Generalversammlung gestern in Flüelen einstimmig gut. ZAKU-Präsident Beat Walker zeigte auf, dass man bei der Deponie mit einer Steigerung des Ertrags von 2,98 auf 3,6 Millionen Franken rechnet. Beim Schrott soll er von 300 000 auf 500 000 Franken steigen. Das Ergebnis der Deponie liegt insgesamt mit 691 700 Franken aber deutlich tiefer als im Budget 2015 (938 400 Franken). Kosteneinsparungen ergeben sich hingegen bei der Verbrennung der Siedlungsabfälle in der neuen Kehrichtverbrennungsanlage Renergia in Perlen. Die Preise für die Verbrennung liegen tiefer. Positiv ins Gewicht fällt, dass die Transportwege nach Perlen kürzer sind als früher nach Horgen. Im Bereich Zentrale Dienste rechnet man bei der ZAKU mit einem Minus von 337 000 Franken. Im Vorjahr waren es 264 300 Franken. Bei der Abfallbewirtschaftung dürfte ein Minus von 317 200 Franken resultieren.

Verwaltungsrat wird verkleinert
Stefan Trüb, Schattdorf, wurde nach 16-jähriger Tätigkeit aus dem Verwaltungsrat verabschiedet. Er soll aber nicht ersetzt werden. Der Verwaltungsrat beabsichtigt, mittelfristig von heute 7 auf 5 Mitglieder zurückzufahren. Darüber wurde bereits an der letzten GV informiert. Die Delegierten bestätigten gestern an der GV Präsident Beat Walker, Flüelen, Vizepräsident Paul Dubacher, Seedorf, Chef Bau Hanspeter Bonetti, Ennetbürgen, sowie die Mitglieder Donat Keusch, Altdorf, Margrit Furrer, Schattdorf, Karl Schmid, Attinghausen.

Bevölkerung kann mitfeiern
Die ZAKU feiert 2016 ihr 50-Jahr-Jubiläum. Insgesamt 100 000 Franken sollen dafür aufgewendet werden. Ein Delegierter verlangte an der GV Auskunft über den budgetierten Betrag von 100 000 Franken. Betriebsleiter Edi Schilter informierte, dass am Freitag, 10. Juni, die Jubiläums-Generalversammlung mit einem Fest stattfindet. Tags darauf – am Samstag, 11. Juni, – ist die Urner Bevölkerung in der Deponie Eielen in Attinghausen zum Tag der offenen Tür eingeladen. Zum Jubiläum wird eine Festschrift erarbeitet. Darin soll die Urner Kehrichtgeschichte der vergangenen 50 Jahre festgehalten werden. «Aufgezeigt werden soll damit auch der Wandel von der Kehrichtbeseitigung hin zur Abfallbewirtschaftung», so Schilter.