Die Wyrsch AG räumt ab

Neue Urner Zeitung / Franziska Herger

Die Wyrsch AG räumt ab

Statt wie bisher drei Firmen wird in Uri künftig nur noch eine den Abfall sammeln und entsorgen. Die ZAKU spart dadurch Geld.

Die Zentrale Organisation für Abfallbewirtschaftung im Kanton Uri (ZAKU) hat per Ende 2017 das Sammeln und die Entsorgung von Abfall neu vergeben. Die Kehricht-, Alu- und Glassammlung sowie die Grünabfuhr werden ab 2018 für mindestens sechs Jahre von der Arbeitsgemeinschaft Kehricht Uri ausgeführt. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf jährlich rund 1,08 Millionen Franken. Darüber informierte die ZAKU an ihrer Generalversammlung am Montagabend in Altdorf. Der Zuschlag ist gemäss ZAKU-Geschäftsführer Edi Schilter am 14. März erfolgt. Hinter der Arbeitsgemeinschaft steckt die Recycling Center Wyrsch AG aus Altdorf. Die Obwaldner Trarec AG leistet unterstützende Dienste. Beide Firmen gehören zu 100 Prozent zur Zimgroup Holding AG in Buochs.

Mattli und Zgraggen gehen leer aus
Die auslaufenden Verträge mit der Firma Mattli AG aus Wassen (Kehricht-, Alu- und Glassammlung) sowie der Zgraggen Transporte AG aus Schattdorf (Grünabfuhr) wurden nicht erneuert. Die Recycling Center Wyrsch AG hingegen behält zudem den Auftrag für den Transport und die Verwertung von Grün- und Speiseabfällen. Sie sicherte sich somit sämtliche neuen Verträge. «Die neue Vergabe bringt uns eine Kosteneinsparung von rund 10 Prozent», sagte Schilter. Neben dem Preis seien aber auch ökologische Überlegungen und die Erfahrung der offerierenden Firmen in die Entscheidung eingeflossen. Bis Ende Jahr laufen nun die Beschaffungen und Vorbereitungen mit dem neuen Auftragnehmer. «Unser Ziel ist, dass die Urner Bevölkerung nichts von diesem Wechsel merkt», so Schilter. «Erfreulich ist auch, dass ein Teil des bisherigen Personals von der Recycling Center Wyrsch AG übernommen wird», sagte Schilter. Er gehe davon aus, dass die übrigen für die Zgraggen Transporte AG und die Mattli AG in der Abfallsammlung und -Entsorgung tätigen Mitarbeiter anderweitig in den Betrieben eingesetzt werden könnten. «Von Kündigungen habe ich keine Kenntnis.»

Felssturzgefahr in der Deponie Eielen
Bauchef Hanspeter Bonetti informierte über den Stand der Deponie Eielen. Es habe noch Platz für 750 000 Kubikmeter Schlacke. «Diesen zu füllen, ist aber nur möglich, wenn man auch den hinteren Teil der Deponie bis an die Felswand nutzen kann», so Bonetti. «Heute ist dies aus Sicherheitsgründen nicht möglich.» Die Gefahr von Felsstürzen soll gemeinsam mit der Hartsteinwerk Gasperini AG gebannt werden. Zunächst ist die Errichtung eines Fallbodens auf 660 Höhenmetern geplant, um fallende Felsen aufzufangen. In einem nächsten Schritt soll die Abbauterrassierung des Steinbruchs Gasperini AG auch auf die Seite der Deponie Eielen gezogen werden. «Sicherheit ist bei uns oberstes Gebot», betonte Bonetti.

Neue Verbrennungsanlage liefert Spitzenwerte
Herausforderungen erwartet die ZAKU auch bei der Schlackenaufbereitung. Damit die Aufbereitungsanlage weiterbetrieben werden kann, darf der Metallanteil der in der Deponie eingebauten Schlacke ab dem Jahr 2021 noch höchstens 1 Prozent betragen. Heute liegt die eidgenössische Norm bei 1,5 Prozent. «Wir sind zwar bereits jetzt im Bereich von 1 Prozent», so Bonetti. «Einige Optimierungen werden aber noch nötig, etwa kleine Ausscheideanlagen und Magnete.» Die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Renergia in Perlen LU hat 2016 ihr erstes vollständiges Geschäftsjahr abgeschlossen. Die ZAKU ist an der KVA mit 3,8 Prozent beteiligt. Bei einer Kapazität von 200 000 Tonnen pro Jahr wurden 2016 in Perlen bereits 227 000 Tonnen Kehricht verbrannt. «Das sind Spitzenwerte», freute sich Edi Schilter. Pro Tonne verbrannter Kehricht ergeben sich 215 Kilogramm Schlacke, die in der Deponie Eielen eingebaut werden. Dass ein Fünftel des Abfalls bei der Verbrennung übrig bleibt, stimmte Verwaltungsratspräsident Beat Walker nachdenklich. «Früher waren es aber noch bis zu 300 Kilogramm Schlacke pro Tonne.» Die Jahresrechnung mit einem Gewinn von 71 326 Franken wurde an der GV einstimmig genehmigt. Auch die beantragte Verwendung des Bilanzgewinns wurde gutgeheissen, wodurch die Urner Gemeinden als Aktionäre der ZAKU eine Dividende von 100 000 Franken erhalten. ZAKU-Verwaltungsratspräsident Beat Walker sieht den kommenden Veränderungen positiv entgegen und wiederholte nochmals das Mantra der Organisation: «Wir tun viel, ohne dass es die Leute merken. Das ist unsere Aufgabe.»