Jeder vierte Haushalt sammelt Grünabfälle

Urner Wochenblatt / Simon Gisler

Jeder vierte Haushalt sammelt Grünabfälle

Generalversammlung segnet Budget 2017 ab

Die grossen Diskussionen blieben an der GV der ZAKU am Montag aus. Dafür erfuhren die Anwesenden viel Interessantes über die Abfallbewirtschaftung in Uri.

Bei der Zentralen Organisation für Abfallbewirtschaftung im Kanton Uri (ZAKU) ist wieder der Alltag eingekehrt. Fünf Monate nach der 50-JahrJubiläumsfeier in der Deponie Eielen führte die ZAKU am Montagabend in Seedorf ihre 21. ordentliche Generalversammlung durch. Im Mittelpunkt der einstündigen Veranstaltung stand die Genehmigung des Budgets 2017, das einen Gewinn von 72'500 Franken vorsieht. Das ist rund doppelt so viel, wie für das laufende Jahr budgetiert wurde (UW vom 12. Oktober). In den Bereichen
Zentrale Dienste und Abfallbewirtschaftung rechnet der Voranschlag mit einem Minus von 248'000 beziehungsweise 36'850 Franken. Im Deponiegeschäft hingegen erwartet die Abfallbewirtschaftungsorganisation wie im Vorjahr einen Gewinn von fast 700'000 Franken. «Die Deponieerträge - insbesondere die Schlacke von der Renergia in Perlen - ist unsere eigentliche Cashcow», sagte Beat Walker, der Verwaltungsratspräsident der ZAKU; «Das mit einem Plus von 72'500 Franken veranschlagte Unternehmensergebnis liegt im Rahmen unserer langfristigen Planung.» Gemäss Beat Walker läuft der Betrieb in der Deponie Eielen in Attinghausen insgesamt sehr gut. «Wir befinden uns nun in der letzten Stufe der Optimierungsphase - bei der Verbesserung der Metallausscheidung aus der angelieferten Schlacke.» Um auch in diesem Bereich ideale Werte zu erhalten, will die ZAKU im kommenden Jahr 170'000 Franken in die Aufbereitungsanlage investieren. Für die gesamte Deponie Eielen sind Investitionen in der Höhe von 475'000 Franken vorgesehen. Bereits jeder vierte Haushalt in Uri sammelt seine Grünabfälle und lässt sie von der ZAKU abholen.

Stellenausbau sorgt für Gesprächsstoff
Wie das Protokoll der 20. ordentlichen Generalversammlung vom 10. Juni 2016 wurde auch das Budget 2017 von den anwesenden Gemeindevertretern einstimmig genehmigt. Für Gesprächsstoff sorgte einzig die Schaffung einer weiteren Vollzeitstelle in der Deponie Eielen. Die Anstellung eines zusätzlichen Mitarbeiters sei im Verwaltungsrat intensiv diskutiert und als notwendig erachtet worden, erklärte Beat Walker. Langfristig mit temporären Mitarbeitern zu arbeiten, sei keine Lösung. Sobald einer der fünf Mitarbeiter ausfalle, könne ein optimaler Betrieb nicht mehr gewährleistet werden, so der ZAKU-Präsident. Hinzu komme, dass zwei Mitarbeiter vor der Pensionierung stünden. Keinerlei Fragen warf hingegen der mündliche Bericht über die Abfallbewirtschaftung auf. Wie Geschäftsführer Edi Schilter ausführte, hat die ZAKU in diesem Jahr einen Pilotversuch mit einer mobilen Anlage zur Reinigung der Wertstoffcontainer durchgeführt, mit denen in den Gemeinden Glas, Alu und Altöl gesammelt wird. Die Container seien seit zehn Jahren in Gebrauch und daher teilweise stark verschmutzt. Im Rahmen des Pilotprojekts seien bisher Container von zwölf der insgesamt 54 Sammelstellen gereinigt worden. «Das Resultat lässt sich sehen» so Edi Sehliter. «Die gemachten Erfahrungen werden jetzt ausgewertet. Ich gehe aber davon aus, dass auch die Container auf den übrigen Sammelstellen im nächsten Jahr mit der mobilen Anlage gereinigt werden.»

Grünabfuhr hat sich bewährt
Erfreuliches konnte Edi Schilter auch über die Grüngutsammlung im Kanton Uri berichten. Diese seit 2008 angebotene Gratisdienstleistung der ZAKU erfreue sich grosser Beliebtheit bei der Bevölkerung. 4300 Kunden würden inzwischen von diesem Angebot Gebrauch machen. Das entspreche rund jedem vierten Urner Haushalt. Laut dem Zaku-Geschäftsführer stellt ein Kunde pro Jahr im Durchschnitt 500 Kilogramm für die Grünabfuhr zum Abholen bereit. Die gesammelten Abfälle würden anschliessend ins luzernische Malters gebracht, wo aus ihnen hochwertiger Kompost hergestellt werde. Auch bei der mobilen Giftsammlung am 24. September - einer Gemeinschaftsaktion der Zaku, Abwasser Uri und dem Amt für Umweltschutz - stellten die Urner ihren Sammeleifer unter Beweis. «Wir wurden vom grossen Andrang ziemlich überrascht», räumte Edi Schilter ein. Er sei von der Polizei schon kurz nach Beginn der Sammelaktion informiert worden, dass auf der Kantonsstrasse zwischen dem Kollegi und der Ringstrasse in Schattdorf praktisch alles stillstehe. «Mithilfe des kurzfristig aufgebotenen Verkehrsdienstes haben wir den Verkehr danach wieder ins Rollen gebracht.» Laut Edi Schilter wurden an diesem Tag insgesamt 11,5 Tonnen toxische Abfälle gesammelt.
 

Wasser gegen Staub
Gute Neuigkeiten konnte auch ZAKU-Bauchef Hanspeter Bonetti vermelden. Das Auslautbauwerk, das noch während der Garantiezeit wegen einer statischen Fehlberechnung Schaden erlitten hat, sei dank einer umfassenden Innensanierung inzwischen wieder voll funktionsfähig. Der Boden, die Wände und auch die Decke des Bauwerks seien verstärkt worden. Um die Staubentwicklung zu reduzieren, hat die ZAKU laut Hanspeter Bonetti im Betriebsareal in der Eielen erstmals Belagssanierungen vorgenommen und bei der Schlackenaufbereitung Wasserdüsen installiert. Seit einem Monat würden feine Wassermengen mit Hochdruck in die Schlacke gespritzt, sodass die Staubbildung stark reduziert werden könne, so der Bauchef. «Dadurch konnte auch die Arbeitssicherheit massiv verbessert werden.» Für mehr Sicherheit sorgen auch die neuen Brandschutz und Brandmeldeanlagen im Kehrichtbunker sowie im Betriebsgebäude.

Altlasten werden saniert
Am Schluss seines Berichts, der von den Aktionärinnen und Aktionären zur Kenntnis genommen wurde, äusserte sich Hanspeter Bonetti über die alte Deponie Schwändi in Attinghausen, in der von 1967 bis 1978 der Umer Abfall abgelagert wurde. Die ZAKU habe vom Kanton den Auftrag verfügt erhalten, bis Ende 2017 zu untersuchen, wer damals alles an dieser Deponie beteiligt gewesen sei und was für Material da deponiert worden sei. Das weitere Vorgehen werde basierend auf dieser Untersuchung festgelegt. Die nächste ordentliche Generalversammlung der ZAKU findet am Montag, 29. Mai 2017, statt.